Trivialnamen / Synonyme
E: Brown Pricklenape
D: Schwarzkopf-Nackenstachler
Systematik
Klasse: Reptilien (Reptilia)
Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)
Unterordnung: Echsen (Sauria)
Familie: Agamen (Agamidae)
Unterfamilie: Südasien (Draconinae)
Gattung: Nackenstachler (Acanthosaura)
Art: Acantosaura leidogaster
Acanthosaura lepidogaster ist eine von 11 Arten der Gattung. Es sind hier keine Unterarten beschrieben.
Die Gattung Acanthosaura und deren Arten, auch der von A. lepidogaster bedarf einer Revision, wobei taxonomische Änderungen und Anpassungen schon länger überfällig sind.
Verbreitung und Lebensraum
Das Verbreitungsgebiet der Art ist:
N Thailand, Vietnam, Cambodia, Myanmar (= Burma), Laos
S China (Yunnan, Guangxi, Guangdong, Fujian, Hainan).
Das Verbreitungsgebiet von A. lepidogaster ist geografisch sehr groß, demzufolge variieren je nach Herkunft die Struktur und klimatische Bedingungen.
Acanthosaura lepidogaster
bevorzugen die Nähe von fließendem Gewässer mit einer dichten Vegetation. Aber auch in sonnigen Waldgebieten und Lichtungen werden sie angetroffen. Bevorzugter Aufenthalt sind senkrechte Äste.
Es handelt sich um eine ruhige Agamenart, die lieber reglos verweilt, als zu fliehen.
Beschreibung
Acanthosaura lepidogaster hat über den Augenbrauenbogen und Hinterkopf je ein kurzes Stachelpaar. Diese können sie einbüßen, sie regenerieren sich jedoch nicht. Der Nackenkamm und Rückenkamm ist unterbrochen oder durchgehend, mit dicht aneinander gereihten Schuppen. Die Körperzeichnung variiert stark. Die kräftigen Zehen entsprechen dem Aufenthalt an Bäumen.
Acanthosaura lepidogaster hat eine blaue Zunge und Mundschleimhaut.
Größe
Acanthosaura lepidogaster erreichen eine Gesamtlänge bis 28,0cm, die KRL beträgt 12cm.
Geschlechtsbestimmung
Die Art verfügt über einen
Geschlechtsdichromatismus. Das Männchen zeigt adult eine deutliche Verdickung der Schwanzwurzel. Femoralporen haben beide Geschlechter nicht.
Bei beiden Geschlechtern kann die Musterung und Farbintensität je nach Herkunft stark variieren. Weibchen zeigen häufiger Brauntöne.
Verhaltensweisen
Die Art zeigt sich als Wildfänge scheu und neigt zu Fluchtverhalten.
Das Terrarium sollte dicht bewachsen sein und genügend Tiefe aufweisen, das verschafft Sicherheit. Besonders wichtig sind senkrecht verankerte Äste, da die Tiere nur ungern waagerecht verweilen.
Es handelt sich ansonsten um eine ruhige Art, die viele Stunden ihre Position nicht verändert. Die Tiere sind keine Sonnenanbeter, meiden jedoch nicht das helle Licht.
Fließendes Wasser wird gern aufgesucht, im Wasserbecken möchten sie eher stehen.
Balz und Paarung
Das Männchen balzt mit einem schönen Kopfnicken. Dem Nackenbiss folgt unmittelbar eine Paarung.
Gelege und Inkubation
Die Gelege reifen in etwa 4 Wochen heran und werden vom Weibchen in genügend hohem und feuchtem Bodengrund abgelegt. Sie gräbt dazu ein ca. 10 cm tiefes Loch, legt dort bis zu 11 Eier ab und verdichtet darüber den Bodengrund mit kräftigen Stößen des Kopfes
Bei 25-27°C entwickelt sich ein Embryo innerhalb von 150-190 Tagen bis zum Schlupf.
Winterruhe
Es genügt für ca. 8 Wochen die Nahrung einzustellen und die Beleuchtung zu minimieren.
Ernährung und Supplementierung
Acanthosaura lepidogaster hat ein recht vielseitiges Nahrungsspektrum.
Futterinsekten
Bevorzugt werden Regenwürmer und sonstige Würmer. Natürlich können alle Insekten angeboten werden. Dem Wiesenplankton ist ein Vorzug einzuräumen, dazu verschiedenen Grillen-, Heuschrecken-, und Schabenarten bis hin zu Wachsmaden und den Larven der Schwarzkäfer.
Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die Tiere gemäß ihrer ruhigen Lebensweise auch gemäßigt ernährt werden, 2-3 Fütterungen pro Wochen sind ausreichend.
Supplementierung
Die Insekten sollten gut ernährt sein und selbstverständlich noch mit einem Multivitamin und Mineralstoffpräparat bestäubt werden. Die Herpetal-Reihe oder Korvimin ZVT mit einem Calcium-Gemisch sind zu empfehlen.
Zu beachten ist, dass gerade Regenwürmer reich an Calcium sind und darum ist ihnen ein hoher Stellenwert zuzuordnen.
Terrarium/Einrichtung (LxBxH cm)
Laut meinen Erfahrungen können Acanthosaura lepidogaster 1,2 in einem Terrarium mit fließendem Wasser gepflegt werden. Ein kleines Wasserbecken ist gleichfalls möglich.
Laut Ullrich Manthey sollten die Maße 80 x 50 x 70 nicht unterschritten werden.
Einrichtung
Das Habitat sind die subtropischen Regenwälder und dies gilt es in einem Terrarium nachzugestalten. Man richtet sein Augenmerk auf das Wesentliche, nämlich einem Wasserfall, Pflanzen und Erde.
Die Rückwände kann mittels Xaxim oder Humus gestaltet werden, da das Material gleichzeitig die Feuchtigkeit gut speichert. Der Bodengrund wird ausreichend hoch und feucht eingefüllt. Pflanzen und viele Äste bieten den Bewegungsfreiraum eines Baumes.
Ein Sonnenplatz sollte mittel UV-Leuchtmittel nicht fehlen, ansonsten dient die Beleuchtung vorrangig den Pflanzen.
Bepflanzung
Pflanzen regeln nicht nur das Klima im Terrarium, sie dienen auch den Tieren als Schutz, Aufenthalt und deren Wohlbefinden.
Eine Bepflanzung mit Ficusarten, wie "Eichenblattficus" Ficus quericifolia und Ficus scandens ist die sinnvollste Variante. Dazu lassen sich eine Vielzahl weitere Gewächse wählen, die allesamt eine hohe Feuchtigkeit vertragen und kleinblättrig sein sollten. Zum Beispiel sind Chiritia tamiana, Pellionia deveauna, Hemygraphis penata , und Parthenocissus inserta geeignet, aber auch einfach Efeutute Epipremnum pinnatum zu wählen.
Substrat
Die Wahl des Bodensubstrats ist insofern wichtig, da dieser viel Feuchtigkeit halten muss, nicht schimmeln darf und gute Eigenschaften zur Eiablage haben muss. Ungedüngte Erde, am besten aus Laubwälder ist zu empfehlen.
Der Bodengrund muss ca 15 cm hoch eingefüllt, damit dem Weibchen zur Eiablage optimale Bedingungen zur Verfügung stehen. Fühlt das Weibchen sich unsicher, ist der Bodengrund zu knapp oder nicht nass genug, kann dies eine Legenot verursachen.
Beleuchtung
Zur Beleuchtung in einem Waldterrarium haben sich Leuchtstoffröhren bewährt.
Dazu sollte ein UV-Leuchtmittel angeboten werden.
Temperaturen
Im Terrarium sollte eine Grundtemper von 27°C angeboten werden. Es kann mittels eines Strahlers auch punktuell 35°C vorhanden sein.
Luftfeuchte
Die relative Luftfeuchtigkeit sollte am Tage bei 50-60% liegen und in der Nacht auf Werte um die 90% ansteigen. Durch Nachtkälte, Pflanzen, feuchter Bodengrund und Wände plus einem Wasserbecken steigt zwangsläufig zur Nacht die Feuchtigkeit hoch.
Literarur: